Nitmiluk Nationalpark

Der Nitmiluk Nationalpark, dessen Name in der Sprache des lokalen Aborginalstammes „Jawoyn“ in etwa „Platz der träumenden Zikade“ bedeutet, liegt im nördlichen Zentrum des australischen Bundesterritoriums Northern Territory gut 244 Kilometer südöstlich der Stadt Darwin.

Als Eingangstor zum in den ersten Jahren nach seiner Gründung 1977 noch unter der Bezeichnung „Katherine Gorge National Park“ firmierenden Nationalpark gilt die ca. 30 Kilometer nordöstlich entfernte Kleinstadt Katherine, nach der auch der regionale Fluss und das von diesem über Millionen von Jahren gebildete Schluchtensystem „Katherine Gorge“ benannt ist. Das gesamte Gebiet des Nitmiluk Nationalparks erstreckt sich über fast 3.000 km², die insgesamt 13 Schluchten ziehen sich über ca. 12 Kilometer Länge und werden von bis zu 70 Meter hohen, teilweise steil senkrecht aufragenden Sandsteinfelswänden gesäumt. Die Strecke wird von diversen Stromschnellen und Wasserfällen wie den Edith Falls bei Leliyn geprägt, dort kann in der Trockenzeit zwischen April und Oktober, wenn der Wasserstand nicht zu hoch ist, in den Felsenbassins auch gebadet werden. Die dort zu dieser Zeit lebenden Süßwasserkrokodile können Menschen nicht gefährlich werden, so jedoch die in der Regenzeit im Rest des Jahres im Nitmiluk Nationalpark verstärkt auftauchenden Salzwasserkrokodile, weshalb dann das Baden strikt verboten ist.Die Zufahrt zur Katherine Gorge erfolgt über die asphaltierte Gorge Road gut 30 Kilometer östlich der Stadt Katherine, ab dort folgt man den Schildern.

Der weiter oben bereits erwähnte kleine Ort Leliyn bei den Edith Falls liegt gut 40 Kilometer von Katherine entfernt am Stuart Highway. Der Eingang zum Nitmiluk Nationalpark befindet sich nach ca. 20 Kilometer Fahrt auf der Edith Falls Road. Bei Leliyn gibt es auch einen Campingplatz ohne Strom, besser ausgestattet ist der Gorge Caravan Park mit mehreren Hütten mit zwei Schlafzimmern, Küche, Speisezimmer und Terrasse sowie einem Swimmingpool nur wenige Hundert Meter vom Ausgangspunkt der Bootstouren durch die Schluchten an der Gorge Road. Die von diversen Anbietern veranstalteten Ausflugsfahrten unterschiedlicher Länge führen maximal bis zur fünften Schlucht. Wer auf eigene Faust mit dem Kanu unterwegs sein möchte, besorgt sich beim Tourismusbüro in Katherine am besten den detaillierten „Nitmiluk Nationalpark canoeing guide“, den man sich auch auf der Onlinepräsenz des Parks herunterladen kann. Private Bootsbesitzer benötigen für Fahrten im Nationalpark eine Genehmigung, die sie im Nitmiluk Visitor Centre am Eingang des Parks gegen Zahlung einer Gebühr erhalten. Boote dürfen nicht länger als vier Meter sein und über eine Motorenleistung von maximal 15 PS verfügen, die Höchstgeschwindigkeit beträgt sieben nautische Meilen pro Stunde, zwischen Anfang Januar und Ende August ist die Katherine Gorge für private Boote komplett gesperrt.Für die eingangs erwähnten Aboriginals der Gegend haben die Schluchten eine große spirituelle Bedeutung, an vielen Stellen kann man großflächige, Tausende von Jahren alte Felszeichnungen ihrer Vorfahren besichtigen. Es gibt auch mehrere gut ausgeschilderte Wanderwege durch den Park, der Bekannteste ist der nach dem früher ortsansässigen Stammesmitglied und Politaktivisten Peter Jatbula benannte „Jatbula Trail“, der dessen Familie einst als Versorgungspfad diente. Angehörige von Jatbula leben noch immer im Parkgebiet und sind teilweise als Naturpfleger dort beschäftigt. Im Nitmiluk National Park können neben den bereits genannten Krokodilarten auch sehr gut diverse Vogelarten in freier Wildbahn beobachtet werden. Besonders reichhaltig und vielseitig sind diese im benachbarten und gut 1.000 km² großen Schutzgebiet „Yinberrie Hills Important Bird Area“ vertreten. Häufige Arten dort sind vor allem Fischadler, Banks-Rabenkakadus, Laubenvögel, Honigfresser, Rotflügelsittiche und die vom Aussterben bedrohten Gouldamadine. Angeln ist im Nationalpark grundsätzlich erlaubt, jedoch nicht mit Netzen, um die Schildkröten nicht zu gefährden. Nördlich an den Nitmiluk Nationalpark grenzt der mit fast 20.000 km² Fläche sehr viel größere Kakadu National Park an, der damit so groß ist wie ganz Slowenien und fast halb so groß ist wie gesamte Schweiz. Sehr viel kleiner ist hingegen der nur 1.500 Hektar große „Cutta Cutta Caves Nature Park“ ca. 25 Kilometer südlich von Katherine, in dessen Kalksteinhöhlen seltene Schlangen und Fledermäuse leben.

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Über die Autorin
Laura

Ich liebe Australien und war mittlerweile bereits 20 Mal auf dem roten Kontinent. Die vielfältige Natur mit ihren einsamen und wunderschönen Orten im Outback haben es mir angetan. Aber auch das Leben in den Metropolen liegt mir sehr. Ich freue mich, euch hier meine persönlichen Insider-Tipps rund um das Thema Australien zu geben.

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Steffen von Loving Travel

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